Küstenräume und -gesellschaften sind durch den Klimawandel und menschliche Aktivitäten großen Risiken ausgesetzt. Extremereignisse wie Stürme, Sturmfluten, Starkregen, Überschwemmungen und Hitzewellen stellen einzeln oder als gemeinsam auftretende Ereignisbündel große Herausforderungen für die Menschen an der Küste dar. Diese Ereignisse, die auf verschiedenen räumlichen und zeitlichen Skalen auftreten sowie deren Auswirkungen sind schwer vorherzusagen. Diese Auswirkungen müssen verstanden werden und ein Umgang mit ihnen gefunden werden, um die Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeit von Küstengemeinschaften beim Umgang mit Naturgefahren aus dem Meer zu sichern und zu stärken.
METAscales zielt darauf ab, die Resilienz von Küstengemeinschaften zu stärken. Um dieses Ziel zu verwirklichen arbeiten die Projektpartner an den folgenden Themen:
- Der Erstellung, Validierung und Auswertung von Klimadaten, aus Computermodellen, die verschiedene räumliche und zeitliche Skalen abdecken, um zukünftige, marine Extremereignisse ortspezifisch besser zu bewerten und zeitnah vorherzusagen.
- Aus dem Vergleich von zukünftigen, marinen Extremen mit historischen Daten und aktuellen Beobachtungen sollen sich verändernde Risiken für Küstenregionen abgeleitet werden, einschließlich deren Einfluss auf Küstengemeinden, kritische Infrastruktur und Landnutzung.
- Aus den sich veränderten Wirkungen entstehen Bedarfe in Anpassung an zukünftige Extremereignisse – im Bereich Küsten- und Katastrophenschutz – sowie an übergeordnete politische Entscheidungen und Managementstrategien zur Minderung der Risiken, die adressiert werden sollen.
- Anwendbare und übertragbare Strategien zur nachhaltigen Umsetzung von Katastrophenschutz und Frühwarnung sollen in zwei Reallaboren an der Küste gemeinsam mit der Bevölkerung vor Ort entwickelt, erprobt und partizipativ bewertet werden.
- Die transdisziplinäre Zusammenarbeit unterstützt den Aufbau eines Netzwerks von Akteuren, Experten und Wissenschaffenden zur gemeinsamen Bewältigung der Herausforderungen.
Um die Auswirkungen extremer Ereignisse auf Küstensysteme zu untersuchen, werden modernste Technologien und Methoden verwendet. Dazu gehören Beobachtungssysteme, ozeanographische Modelle, Datenanalysen und Satellitenbildinterpretationen. Alternative Strategien im Küstenschutz, naturbasierte Maßnahmen, Sedimentmanagement, Konzepte in der Raumnutzung vor und hinter dem Deich, adaptive Entwässerungskonzepte sowie angepasste Strategien im Katastrophenschutz und für Frühwarnsysteme werden gemeinsam entwickelt und zu Anpassungs- und Bewältigungsstrategien integriert. Der transdisziplinäre Ansatz verbindet die Arbeit mit Akteuren und Gemeinden an den Küsten und berücksichtigt interdisziplinäre Kooperationen, die sicher stellt, dass naturwissenschaftliche, ingenieurwissenschaftliche und gesellschaftliche Perspektiven konstruktiv zusammenwirken.
Projektwebseite:
https://www.marextreme.de/metascales
Laufzeit:
01.01.2024 – 31.12.2026
Projektpartner:
AG Küstengeologie und Sedimentologie, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland, Landesverband Bremen e.V.
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
Integrative Geographie, Universität Hamburg
Institut für Geographie und Geologie, Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Institut für Meereskunde, Klimamodellierung, Universität Hamburg
Institut für Raumordnung und Entwicklungsplanung (IREUS), Universität Stuttgart
Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel (GEOMAR)
Leichtweiß-Institut, Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig
Ludwig-Franzius-Institut, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover
Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Technische Universität Hamburg
Lead Partner:
Prof. Dr.-Ing. Jörn Birkmann, Institut für Raumordnung und Entwicklungsplanung Universität Stuttgart (IREUS)
Fördermittelgeber
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Projektträger
DAM – Deutsche Allianz Meeresforschung
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