Eine Reihe von Studien legt nahe, dass der Energiepreis in den kommenden Jahrzehnten deutlich ansteigen wird. Die kurze Energiehochpreisphase im ersten Halbjahr 2008 hat nicht nur deutlich gemacht, wie tiefgreifend die Auswirkung steigender Energiekosten auf Haushaltsentscheidungen der Landnutzung wirken, sondern auch, wie schnell die Politik auf ihren unterschiedlichen Ebenen und Feldern unter erheblichen Druck gesetzt wird. Aber wie sollte sie – im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung – in angemessener Weise reagieren?

Wie stark wird ein dauerhafter Anstieg der Energiepreise Haushalte und Unternehmen treffen und
sie zu Budgetanpassung oder einem veränderten Mobilitäts- oder Standortverhalten zwingen?
Wie unterscheidet sich diese Betroffenheit zwischen unterschiedlichen Haushaltstypen,
Wirtschaftsbranchen und Raumstrukturtypen?
Welche Wechselwirkungen ergeben sich zwischen dem Anstieg der Energiepreise und anderen
starken Trends der Raum-, Sozial- und Wirtschaftsentwicklung? Sind sich wechselseitig verstärkende
oder eher kompensierende Entwicklungen zu erwarten?
Im Sinne eines
"Was können wir tun?" geht das Projekt dann den Fragen nach:
In welchem Umfang haben Politik und Planung eine Möglichkeit, diese Betroffenheit abzumildern –
a) in der Theorie? sowie b) in der politischen Praxis?
Welche Rückwirkungen hätten diesbezügliche Politikoptionen auf andere Handlungsfelder des
Staates sowie auf ökonomische, ökologische und soziale Systeme?
Abschließend fragt das Projekt €LAN
"Was folgt daraus?":
Welche Handlungsstrategie lässt sich daraus für Politik und Planung ableiten?
Wie kompatibel stellt sich diese Handlungsstrategie gegenüber den sich abzeichnenden
Strategien in anderen großen Themenbereichen des Landmanagements (Klima, Demographie, soziale
Gerechtigkeit...) dar?
Dabei wird ein integriertes Landnutzungs- und Verkehrsmodell entwickelt, mit dessen Hilfe sich
Auswirkungen der Energiepreisentwicklung und anderer Faktoren räumlich konkret auf das Verkehrs-
und Wohnverhalten der Bevölkerung und Wirtschaft simulieren lassen. Dieses wird mit einem
sozialwissenschaftlichen Experiment (Planspiel) gekoppelt, in dessen Rahmen die beteiligten Akteure
aus Politik und Verwaltung aufgefordert sind, Ziele, Maßnahmen und Strategien in ihren jeweiligen
Zuständigkeitsbereichen zu definieren, um den (simulierten) Auswirkungen der
Energiepreisentwicklung zu begegnen. Dadurch entsteht ein iterativ aufgebautes
Simulationsexperiment, das für den konkreten Untersuchungsraum der erweiterten Region Hamburg und
einen simulierten Betrachtungszeitraum von 20 Jahren (2010-2030) mehrfach durchlaufen
wird.
Kontakt:
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Anna Goris
Projektseite
Auftraggeber:
Bundesministerium für Bildung und Forschung