Beschreibung des Urban-Act-Projekts
Klimawandel und Urbanisierung sind zwei globale Megatrends, die Risiken und Chancen in vielen Weltregionen verändern, insbesondere auch in Asien, wo bereits der Großteil der Bevölkerung in Städten lebt. Klimabedingte Gefahren und Risiken stellen sich als komplexe Phänomene mit kaskadenartigen Auswirkungen auf die städtische Entwicklung und Anpassung dar. Neben der natürlichen Dynamik der globalen Klimaphänomene aufgrund von anthropogenen Treibhausgas-emissionen werden regionale und lokale Klimabedingungen durch Landnutzungsänderungen und Stadtentwicklung erheblich beeinflusst. Strategien zur Bewältigung neu auftretender Risiken aufgrund der Wechselwirkung von Urbanisierung und Klimawandel vernachlässigen jedoch häufig die Komplexität der Stadtentwicklung, die Vulnerabilität der Menschen sowie die Möglichkeiten einer kohlenstoffarmen Entwicklung, die von Entwicklungsentscheidungen abhängen.
Eine klimaresiliente Entwicklung von Städten erfordert integrative Anpassungs- und Risikominderungspolitik, die Klimadaten und nicht-klimatische Risikotreiber auf verschiedenen räumlichen und zeitlichen Ebenen berücksichtigt. Trotz der Tatsache, dass in der Asien-Pazifik- Region enorme Anstrengungen unternommen werden, um das Klimarisiko in die Planung und politische Überwachung miteinzubeziehen, besteht eine der größten Herausforderungen darin, dass es an integrierten Planungsrichtlinien, praktischen Planungsinstrumenten, Innovationen und dem Aufbau von Kapazitäten fehlt, die institutionelle Kapazitäten und eine solide Entscheidungsfindung für eine klimaresistente Stadtentwicklung über strategische Ebenen hinweg ermöglichen, wie z. B. auf lokaler, subnationaler, nationaler und regionaler Ebene in verschiedenen Politikbereichen.
In diesem Zusammenhang unterstützt das Urban-Act-Projekt eine Transformation hin zu einer kohlenstoffarmen und widerstandsfähigen Stadtentwicklung in asiatischen Ländern (China, Indien, Indonesien, Philippinen und Thailand) und trägt so zur Umsetzung der NDCs und der 2030-Agenda bei. Das Team der deutschen Hochschulen (Prof. Dr.-Ing. Jörn Birkmann (IREUS) und Prof. Dr. Markus Friedrich (ISV) an der Universität Stuttgart zusammen mit Prof. Dr. Stefan Greiving vom IRPUD, TU Dortmund) arbeitet eng mit verschiedenen politischen und umsetzenden Partnern in Indien, Indonesien und auf den Philippinen zusammen. Das Team der deutschen Universitäten bietet den Urban-Act-Projektpartnern technische Unterstützung bei der Stärkung der Kapazitäten und der Befähigung des Umfelds, eine evidenzbasierte integrierte Planung für eine klimasensible und klimaresiliente Stadtentwicklung durch effektive Multi-Level-Climate-Governance-Rahmenwerke und -Instrumente einzubinden.
Die Universität Stuttgart, insbesondere IREUS und ISV, konzentrieren sich auf forschungsbezogene Maßnahmen zur Stärkung von Planung und Entscheidungsfindung durch fundierte Informationen und Entscheidungshilfen in den Bereichen Indikatorenentwicklung zur Operationalisierung von kohlenstoffarmer Entwicklung und städtischer Resilienz gegenüber dem Klimawandel. Die Forschung liefert darüber hinaus Strategien und Interventionsinstrumente sowie deren Anwendbarkeit und Machbarkeit für eine integrierte Verkehrs- und Siedlungsplanung zur Stärkung der urbanen Resilienz.
Laufzeit:
Oktober 2022 - September 2026
Projektpartner:
- Institut für Straßen- und Verkehrswesen (ISV), Universität Stuttgart
- Institut für Raumplanung (IRPUD), Technische Universität Dortmund
- Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) - Thailand, Philippinen und Indien
- Wirtschafts- und Sozialkommission für Asien und den Pazifik (UNESCAP)
- Vereinigte Städte und Kommunalverwaltungen Asien-Pazifik (UCLG-ASPAC)
- Weltorganisation für Meteorologie (WMO)
Finanzierende Behörde:
Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) des deutschen Bundesministeriums für Umweltschutz, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)
Fördergeldgeber:
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
Weitere Informationen:
Kontakt
Prof. Dr.-Ing. Jörn Birkmann
Dr.-Ing. Ali Jamshed