Verbundprojekt KAHR: „Wissenschaftliche Begleitung der Wiederaufbauprozesse nach der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen: Impulse für Resilienz und Klimaanpassung“, kurz: KAHR (Klima-Anpassung, Hochwasser, Resilienz)

Institut für Raumordnung und Entwicklungsplanung (IREUS)

Starkregen verursachte im Juli 2021 in Teilen Mitteleuropas heftige Überschwemmungen. Besonders betroffen waren die Mittelgebirgsregionen in den Bundesländern Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, insbesondere das Ahrtal in Rheinland-Pfalz und die Räume um Euskirchen und Aachen/Düren in Nordrhein-Westfalen. Das Katastrophenereignis führte zu massiven ökonomischen Schäden und zu mehr als 180 Todesopfern – mit einem hohen Anteil im Ahrtal. Das Hochwasser staute sich teilweise ganz erheblich an Brückenbauwerken auf, sodass zahlreiche Brückenbauwerke auch unter der Last von Treibgut und der Flut brachen und sich die Situation dadurch weiter verschärfte. Darüber hinaus war auch der Vorbereitungsgrad der Bevölkerung gegenüber solchen Wassermassen nur bedingt gegeben. Im aktuellen Wiederaufbau stellt sich daher u.a. die Frage, inwieweit alte Strukturen einfach wiederaufgebaut werden (können) oder welche Handlungsoptionen für eine stärker auf Resilienz und Anpassung zielende Entwicklung der hochwasserbetroffenen Regionen vorhanden sind.

Das KAHR Projekt zielt auf die wissenschaftliche Begleitung und Beratung der Wiederaufbauprozesse nach der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen und auf die Identifikation von Ansatzpunkten für eine resiliente und klimaangepasste Entwicklung ab, wobei auch mögliche Modellansätze für einen resilienten Wiederaufbau gestärkt werden sollen. Es wird mit 5 Mio. Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Unter Leitung der Sprecher Prof. Dr.-Ing. Jörn Birkmann (Verbundkoordinator)/Universität Stuttgart und Prof. Dr.-Ing. Holger Schüttrumpf/RWTH Aachen arbeiten insgesamt 13 wissenschaftliche Institutionen und Praxispartner aus verschiedenen Fachdisziplinen im Projekt zusammen. Die Fachexpertise reicht dabei von der Stadt- und Raumplanung, über die Hydrologie und Wasserwirtschaft bis hin zur Gebäudetechnologie sowie zur Risiko-, Innovations- und Systemforschung.

Diesbezüglich gibt es zwei Schwerpunkte im Rahmen des KAHR Projekts. Der Schwerpunkt „Hochwasser-Risiko-Analysen“ zielt unter anderem auf die Überarbeitung der Hochwassergefahren- und -risikokarten, insbesondere angesichts des Klimawandels, ab, wobei verschiedene Zukunftsszenarien betrachtet werden. Im Bereich des Schwerpunkts „räumliches Risiko- und Anpassungsmanagement“ sollen mithilfe eines risikobasierten und adaptiven Ansatzes und unter Berücksichtigung raumplanerischer, sozialwissenschaftlicher und wasserwirtschaftlicher Erkenntnisse raumbezogene Schutz- und Vorsorgekonzepte im Kontext des Wiederaufbaus weiterentwickelt werden. Hierfür werden unter anderem Aspekte der Vulnerabilität und Schutzwürdigkeit unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen und Kritischer Infrastrukturen untersucht. Es wird auch geprüft, wie adaptivere Planungsansätze in konkrete Wiederaufbau- und Entscheidungsprozesse sowie die Raumplanung eingebracht werden können. Ein weiterer wichtiger Baustein des Projekts ist dabei die intensive und direkte Zusammenarbeit mit der Praxis auf Kommunal- und Landkreisebene. Hierzu wurde auch in den jeweiligen Bundesländern ein Projektbüro aufgebaut.

Weitere Informationen:

Jörn Birkmann
Alessa Trüdinger
Holger Sauter

Webseite FONA/BMBF: https://www.fona.de/de/massnahmen/foerdermassnahmen/KAHR.php;

Projektwebseite; https://hochwasser-kahr.de/index.php/de/ 

Lead Partner:

  • Dr.-Ing. Jörn Birkmann, Institut für Raumordnung und Entwicklungsplanung Universität Stuttgart (IREUS)

Projektpartner:

Fördermittelgeber:

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Projektträger:

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)

Kontakt:

Prof. Dr.-Ing. Jörn Birkmann
Alessa Trüdinger

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